KI in der Box: Die Zukunft des Einzelhandels – Minister Schrödter übergibt 200.000 Euro Förderung an Kieler Unternehmen

Minister Dirk Schrödter übergab einen Förderbescheid in Höhe von 200.000 Euro an die Marktbox GmbH aus Kiel, um deren Verkaufsautomaten mithilfe von KI-Technologien weiterzuentwickeln.

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert nahezu jeden Bereich der Wirtschaft, und nun hält sie Einzug in den Einzelhandel durch Verkaufsautomaten. Minister Dirk Schrödter übergab einen Förderbescheid in Höhe von 200.000 Euro an die Marktbox GmbH aus Kiel, um deren Verkaufsautomaten mithilfe von KI-Technologien weiterzuentwickeln. Das Unternehmen plant, diese Automaten effektiver zu gestalten, um den Verkauf regionaler Produkte durch kleine und mittlere Unternehmen, darunter Bäckereien und Landwirtschaftsbetriebe, zu optimieren.

In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die technischen Aspekte und den potenziellen Nutzen dieser innovativen Technologie. Ziel ist es, die KI-basierten Mechanismen zu beleuchten, die zur Optimierung von Verkaufsautomaten eingesetzt werden könnten, und zu analysieren, wie verschiedene KI-Kategorien diese Entwicklung unterstützen.

Einkaufen an der Marktbox – Imagefilm: Marktbox GmbH

Die technologische Grundlage: Verkaufsautomaten und KI

Die Marktbox-Verkaufsautomaten bestehen bisher aus einzelnen Fächern, die jeweils nur ein Produkt enthalten können. Dies ist besonders für Landwirte und Bäckereien nützlich, da sie damit Orte bedienen können, die nicht ausreichend versorgt sind, oder ihre Verkaufsflächen effizient erweitern. Herkömmliche Verkaufsautomaten, die mechanische Fördersysteme nutzen, haben den Nachteil eines höheren Wartungsaufwands und sind in ihrer Flexibilität eingeschränkt. Die Marktbox ist nicht nur einfacher zu warten, sondern auch flexibler im Einsatz.

Trotz dieser Vorteile gibt es jedoch eine entscheidende Einschränkung: Die Marktbox verfügt über maximal 39 Fächer, während traditionelle Systeme bis zu 80 Produkte aufnehmen können. Hier kommt die KI ins Spiel. Durch den Einsatz von Kameras, Waagen und neuronalen Netzen soll die Lagerkapazität gesteigert und die Funktionalität der Verkaufsautomaten grundlegend verbessert werden. Konkret bedeutet dies, dass Kunden künftig in der Lage sein werden, mehrere Produkte aus einem Fach zu entnehmen, ohne dass die Übersicht verloren geht.

Technische Details der KI-Integration

Die geplante Integration von KI-Technologien in die Verkaufsboxen umfasst mehrere Schlüsseltechnologien, die die Funktionalität erheblich erweitern:

  • Computer Vision (CV): Hierbei werden Kameras in den Verkaufsautomaten installiert, um die Produkte in Echtzeit zu erfassen. Ein neuronales Netz erkennt und kategorisiert die Produkte sowie deren Anzahl in jedem Fach. Diese CV-Technologie ermöglicht es, dass mehrere Artikel in einem Fach gelagert werden können, ohne dass manuelle Zählungen notwendig sind.
  • Neuronale Netze: Diese Form der KI ist entscheidend für die Verarbeitung der Bilddaten der Kameras. Die neuronalen Netze erkennen nicht nur, welche Produkte sich in einem Fach befinden, sondern lernen auch, wie sie unterschiedlich große oder geformte Produkte effektiv erkennen und unterscheiden. So können Kunden beispielsweise mehrere Tüten Brötchen aus einem einzigen Fach entnehmen, während das System die verbleibenden Artikel korrekt identifiziert.
  • Gewichtsbasierte Sensoren: Eine weitere technologische Neuerung ist die Integration von Waagen in die Verkaufsboxen. Diese Sensoren überwachen das Gewicht der Produkte, um den Bestand in Echtzeit zu überprüfen und zu aktualisieren. So kann das System beispielsweise registrieren, wie viele Erdbeerschalen noch im Fach vorhanden sind, nachdem ein Kunde eine oder mehrere entnommen hat.

Diese drei Technologien greifen ineinander, um eine dynamische Produktverwaltung zu ermöglichen. Durch die höhere Flexibilität der Fächer – also die Möglichkeit, mehrere Produkte auf engem Raum unterzubringen – können mindestens doppelt so viele Artikel pro Automat angeboten werden. Dies ist insbesondere an stark frequentierten Standorten von Vorteil, da es die Verfügbarkeit von Produkten ohne zusätzliche Maschinenkapazitäten steigert.

Die verschiedenen KI-Kategorien im Einsatz

Um die volle Bandbreite dieser Technologie zu verstehen, lohnt es sich, die spezifischen Kategorien der Künstlichen Intelligenz zu untersuchen, die wahrscheinlich eingesetzt werden:

  1. Überwachtes Lernen (Supervised Learning): In diesem Szenario wird das neuronale Netz darauf trainiert, verschiedene Produktarten anhand von Bild- und Gewichtsmerkmalen zu erkennen. Dies geschieht durch vorherige Datensätze, in denen ähnliche Produkte klassifiziert wurden.
  2. Unüberwachtes Lernen (Unsupervised Learning): Da die Verkaufsautomaten in ständig wechselnden Umgebungen und mit variierenden Produktkategorien arbeiten, wird unüberwachtes Lernen eingesetzt, um Muster in den Daten zu erkennen, die das System noch nicht explizit gelernt hat. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung an neue Produkte.
  3. Deep Learning: Die komplexe Analyse von Bilddaten, die durch die Kameras generiert wird, setzt auf tiefgehende neuronale Netzwerke (Deep Learning). Diese Netzwerke sind in der Lage, hochkomplexe Muster in den visuellen Daten zu erkennen und zu verarbeiten – eine Schlüsseltechnologie, um unterschiedliche Produkte innerhalb eines Faches korrekt zu erfassen.
  4. Edge-Computing: Da die Verkaufsautomaten oft an dezentralen Standorten ohne direkten Zugang zu leistungsstarken Rechenzentren eingesetzt werden, wird Edge-Computing verwendet. Diese Technologie ermöglicht es, die KI-Berechnungen direkt vor Ort im Automaten auszuführen, was eine Echtzeitverarbeitung der Daten sicherstellt und gleichzeitig die Reaktionszeiten minimiert.

Der Nutzen der KI-Marktbox-Technologie

Der Einsatz von KI in den Verkaufsboxen bietet eine Vielzahl an Vorteilen, sowohl für die Betreiber als auch für die Kunden:

  • Effizienzsteigerung: Dank der KI-basierten Technologien können die Marktboxen mehr Produkte auf weniger Raum anbieten. Dies erhöht nicht nur die Verkaufschancen, sondern reduziert auch die Notwendigkeit, ständig neue Produkte nachzufüllen.
  • Kostenersparnis: Die automatisierten Prozesse senken die Betriebskosten. Beispielsweise wird der Wartungsaufwand durch den Verzicht auf mechanische Fördersysteme minimiert, was wiederum zu weniger Ausfällen und Reparaturkosten führt.
  • Flexibilität: Mit der neuen Technologie sind die Verkaufsautomaten in der Lage, sich an verschiedene Arten von Produkten und Verkaufsumgebungen anzupassen, was kleinen und mittleren Unternehmen eine flexible und kosteneffiziente Lösung bietet.
  • Kundenfreundlichkeit: Für die Verbraucher wird der Einkauf komfortabler und schneller, da die KI-Systeme den Kaufprozess optimieren. Produkte können einfacher und in größeren Mengen abgeholt werden, was besonders bei stark frequentierten Standorten von Vorteil ist. Ebenso werden verschiedene Bezahlmöglichkeiten angeboten.

Fazit: Künstliche Intelligenz revolutioniert den Einzelhandel

Die Marktbox GmbH macht mit ihrer neuen KI-Initiative einen wichtigen Schritt, um den Einsatz von Verkaufsautomaten im Einzelhandel effizienter und flexibler zu gestalten. Durch die Integration von Computer Vision, neuronalen Netzen und gewichtsbasierter Sensorik wird es möglich, die Lagerkapazitäten erheblich zu steigern und den Verkaufsprozess zu automatisieren. Dies bietet sowohl für die Betreiber der Verkaufsboxen als auch für die Kunden erhebliche Vorteile.

In einfacher Sprache: Dieser Artikel zeigt, wie Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt wird, um Verkaufsautomaten intelligenter zu machen. Kameras und Sensoren helfen dabei, den Überblick über die Produkte zu behalten, sodass mehr Artikel in einem Automaten Platz finden. Dadurch wird das Einkaufen einfacher und schneller – und die Unternehmen sparen Geld. KI macht Verkaufsautomaten also nicht nur effizienter, sondern auch kundenfreundlicher.

Quellen: