Große KI Unternehmen

Alibaba Group: Chinas Technologie-Vorreiter

Alibaba, ein Gigant der Technologie- und Handelswelt, wird oft als das asiatische Pendant zu Amazon betrachtet. Als einer der größten E-Commerce-Konzerne weltweit, erstreckt sich Alibabas Einfluss weit über den Einzelhandel hinaus und umfasst auch bedeutende technologische Innovationen. Das Unternehmen gehört zu den zehn wertvollsten Firmen der Welt und betreibt mit Alibaba Cloud die größte Cloud-Computing-Plattform Chinas.

Unter dem Dach von Alibaba arbeitet die DAMO Akademie an wegweisenden KI-Technologien. Ihre Forschung konzentriert sich auf Bereiche wie Sprachassistenz, Robotik, intelligente Fertigung und industrielles Design. Zudem betreibt Alibaba eine bedeutende B2B-Plattform und ein eigenes Internet-Auktionshaus. Gegründet wurde das Unternehmen noch vor der Jahrtausendwende von einem ehemaligen Englischlehrer.


Alphabet: KI ist „wichtiger als Feuer“ und Strom

Alphabet, der Mutterkonzern der weltweit größten Suchmaschine Google, setzt auf KI-gestützte Softwaresysteme verschiedener Tochterunternehmen wie Google Brain und DeepMind als zentrales Geschäftsmodell. Künstliche Intelligenz spielt eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung relevanter Suchergebnisse, Spracherkennung, zielgerichteter Werbeanzeigen, Empfehlungsalgorithmen für Online-Shopping und YouTube, dem digitalen Assistenten Google Assistant sowie bei der Bilderkennung über Google Lens.

Alphabet ist auch in anderen zukunftsweisenden Bereichen tätig: Waymo treibt die Entwicklung autonomer Fahrzeuge voran, während Jigsaw, X und Wing in den Bereichen Robotik und Drohnentechnologie arbeiten, die teils auch im Verteidigungssektor Anwendung finden. Der CEO des Unternehmens, Sundar Pichai, betonte die Bedeutung von KI, indem er sie als „wichtiger als Feuer oder Elektrizität“ bezeichnete.


Amazon: KI-Technologie des Shopping-Riesen

Amazon, ein Name, den fast jeder kennt und viele nutzen, setzt massiv auf KI-Technologien, um das Einkaufserlebnis zu optimieren. Durch den Einsatz von Algorithmen werden Nutzern personalisierte Produktempfehlungen im Onlineshop angezeigt. Der KI-Assistent Alexa, integriert in Echo-Lautsprechern, erfüllt Musikwünsche und viele andere Aufgaben und ist ein weiteres Beispiel für Amazons innovative Anwendungen.

Im B2B-Markt spielt Amazon seit 2006 eine führende Rolle mit Amazon Web Services (AWS), einer Cloud-Computing-Plattform, die von großen Unternehmen wie Siemens und der NASA genutzt wird.

Eine umstrittene Technologie ist Amazons Gesichtserkennungssoftware Rekognition, die von US-Behörden zur Strafverfolgung eingesetzt wird. Diese Machine-Learning-Software erkennt Objekte, Personen und Texte auf Fotos und Videos anhand vorgegebener Merkmale.

Seit 2018 betreibt Amazon in den USA eigene kassenlose Supermärkte unter dem Namen “Amazon Go”. Kunden können Artikel aus den Regalen nehmen, die dann automatisch mittels Sensoren dem Konto des Kunden zugeordnet werden.

Baidu: Technologiekonzern mit Suchmaschine und autonomen Fahrzeugen

Baidu betreibt die weltweit zweitgrößte Suchmaschine nach Google und nutzt dabei künstliche Intelligenz, um Suchergebnisse zu optimieren. Darüber hinaus forscht der chinesische Technologiekonzern intensiv an KI-Anwendungen für verschiedene Lebensbereiche, einschließlich Spracherkennung, Übersetzungsprogrammen, Assistenzsystemen für Mobilität, autonomes Fahren und Anwendungen im Gesundheitswesen.

Um Wissen auf globaler Ebene zu erweitern, trat Baidu als erstes chinesisches Unternehmen der amerikanischen KI-Ethik-Allianz “Partnership on AI” bei. Im Jahr 2023 plant der Technologieriese in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Geely die Einführung eines eigenen autonomen Fahrzeugs unter der Marke “Jidu”, benannt nach ihrem gemeinsamen Joint-Venture.

Facebook: (Meta Platforms, Inc.) Social-Media-Gigant und KI-Werbeexperte

Meta Platforms, ehemals bekannt als Facebook, hat sich zu einem der größten Technologiekonzerne der Welt entwickelt. Ursprünglich durch die gleichnamige Internetplattform von Gründer Mark Zuckerberg bekannt geworden, beherbergt das Unternehmen heute auch die beliebten Social-Media-Dienste WhatsApp und Instagram. Diese Plattformen generieren erhebliche Einnahmen, wobei über 90 Prozent des Umsatzes (2021 fast 118 Milliarden US-Dollar) aus personalisierter Werbung stammen.

Der Mutterkonzern Meta nutzt mittlerweile fortschrittliche KI-Systeme, um Inhalte effizient zu verwalten, Daten zu personalisieren und neue Produkte sowie Anwendungen zu entwickeln. Dafür wurde die KI-Abteilung Facebook AI Research (FAIR) ins Leben gerufen, die sich der Grundlagenforschung in künstlicher Intelligenz widmet. Diese Forschung zielt darauf ab, das Social-Media-Erlebnis und die Effektivität der Werbeeinblendungen zu optimieren.

Ein zentrales Anliegen ist die ständige Verbesserung der News-Feeds bei Facebook, insbesondere zur Eindämmung von Hassrede, vermeintlichen Fake-News und gefälschten Inhalten. Diese Maßnahmen haben jedoch Bedenken hinsichtlich der Meinungsfreiheit hervorgerufen, wie von Experten und Menschenrechtlern kritisiert wird. Darüber hinaus entwickelt Meta KI-basierte Trackingsysteme für Virtual- und Augmented-Reality-Geräte und forscht aktiv im Bereich der Robotik.

IBM: Pionier und Innovationstreiber in KI und Quantencomputing

IBM, ein Urgestein der IT-Branche, hat seit den 1950er-Jahren kontinuierlich an der Entwicklung künstlicher Intelligenz geforscht. Bereits 1997 sorgte der Konzern für weltweites Aufsehen, als der Schachcomputer “Deep Blue” den ehemaligen Weltmeister Garri Kasparow besiegte. Über zwei Jahrzehnte später demonstriert IBM’s KI-Technologie die Fähigkeit, komplexe Debatten mit Menschen zu führen.

Das Produktspektrum von IBM umfasst eine Vielzahl von Hard- und Softwarelösungen, darunter Server, Speicherprodukte und Mikrochips. Besonders hervorzuheben ist das KI-Programm “Watson” bzw. “watsonx”, das eine Reihe von Anwendungen bereitstellt, wie etwa Gesprächsassistenten für Unternehmen sowie KI-gestützte Werkzeuge im Finanz- und Gesundheitswesen.

Erstaunlicherweise liegt IBM laut einer Studie der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) an der Spitze der Patentanmeldungen im Bereich künstliche Intelligenz, was die Innovationskraft des Unternehmens eindrucksvoll unterstreicht. Auch im Bereich der Quantencomputer ist IBM führend. Das Quantum Eagle-System des Unternehmens soll eine Rechenleistung von 127 Qubits erreichen, was IBM als einen der innovativsten Treiber in dieser zukunftsweisenden Technologie positioniert.

Microsoft: Pionier in KI mit OpenAI-Expertise und Militärallianzen

Microsoft war frühzeitig in der Forschung an digitalen Assistenten aktiv, um Nutzern bei der Bewältigung von Aufgaben zu helfen. Trotz dieser Vorreiterrolle konnte das Unternehmen jedoch nicht mit Google Assistant und Amazons Alexa mithalten, und auch das eigene Programm “Cortana” änderte daran nichts.

Neben dem Vertrieb von Betriebssystemen und Software fokussiert sich Microsoft intensiv auf künstliche Intelligenz. Über die Cloud-Computing-Plattform Azure bietet der Konzern KI-Werkzeuge für Sprach- und Bilderkennung, Robotik und das Gesundheitswesen an. Auch im Militärbereich ist Microsoft aktiv: Das US-Militär nutzt Microsofts Gesichtserkennungstechnologie.

Microsoft investiert regelmäßig Milliarden in den KI-Spezialisten OpenAI. Diese Partnerschaft unterstreicht die Bedeutung von KI für die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens. Zusammen arbeiten Microsoft und OpenAI an der Entwicklung eines “Supercomputers” der nächsten Generation.

Die interne KI-Forschungseinheit MSR AI betreibt Grundlagenforschung und integriert ihre Ergebnisse in Anwendungen wie Microsoft Word. Dies ermöglicht KI-basierte Textvorschläge für die Nutzer und den Einsatz von KI-Redakteuren zur Erstellung von Inhalten für den Nachrichtendienst MSN.

Nvidia: Vom Gaming-Spezialisten zum KI-Forschungsführer

Nvidia begann seine Erfolgsgeschichte mit der Entwicklung von Grafikkarten für Computerspiele, hat aber längst seinen Horizont erweitert. Heute kommt die Hardware des kalifornischen Unternehmens in modernen Fahrzeugen von Tesla und anderen sowie auf Cloud-Computing-Plattformen zum Einsatz.

Trotz der starken Konkurrenz von Tech-Giganten wie Alibaba, Intel und Google behauptet sich Nvidia aus Santa Clara an der Spitze des globalen Computerchip-Marktes. Die Nachfrage nach GPUs wächst rasant und revolutioniert zahlreiche Branchen. Nvidia investiert daher massiv in die Schaffung von Rechenkapazitäten und die Entwicklung von KI-Technologien, für die Grafikprozessoren unverzichtbar sind.

Nvidia betreibt eine eigene Forschungsabteilung für künstliche Intelligenz, die sich mit verschiedenen Anwendungsbereichen wie Bildung, Gesundheitswesen und autonomem Fahren beschäftigt. Dabei bleibt Nvidia auch seinen Wurzeln im Gaming treu und setzt weiterhin auf große Themen wie Virtual Reality.

OpenAI: Vom Start-up zum globalen KI-Vorreiter

OpenAI, ein vergleichsweise junges Unternehmen aus den USA, hat sich schnell zu einem der führenden Akteure im Bereich künstliche Intelligenz entwickelt. Derzeit steht OpenAI mit dem Textroboter ChatGPT im Rampenlicht, einem fortschrittlichen KI-Modell, dessen beeindruckende Fähigkeiten sowohl Faszination als auch Besorgnis erregen.

ChatGPT kann Texte generieren, die kaum von menschlichen Werken zu unterscheiden sind. Zusätzlich beherrscht es Simultanübersetzungen in jede beliebige Sprache in Sekundenschnelle. Reden und Vorträge zu jedem erdenklichen Thema können innerhalb von Sekunden mit bemerkenswerter Sprachpräzision ausgearbeitet werden. Kritiker warnen jedoch, dass diese Technologie eine Bedrohung für Arbeitsplätze im Kreativsektor darstellen könnte.

OpenAI wurde 2015 ursprünglich als Non-Profit-Organisation gegründet und erhielt bedeutende finanzielle Unterstützung von Microsoft und Mitgründer Elon Musk. Während Musk die Entwicklung von KI fördert, warnt er auch vor ihren potenziellen Gefahren. Seit 2019 erwirtschaftet OpenAI Gewinne, um die kostenintensive KI-Forschung weiter voranzutreiben.

Tencent: Innovator in Technologie und KI-Forschung

Tencent, ein führender Multi-Techkonzern aus China, ist in verschiedenen lukrativen Geschäftsbereichen aktiv. Das Unternehmen betreibt große Social-Media-Plattformen wie den Instant-Messenger Tencent QQ und WeChat, ist das weltweit größte Videospielunternehmen und tätigt bedeutende internationale Investitionen. Ihr Geschäftsspektrum umfasst Netzwerke, E-Commerce, Onlinespiele für Smartphones und Computer, Onlinemedien, Cloud-Computing, Bezahlsysteme sowie Unterhaltungsangebote in den Bereichen Film, Fernsehen und Musik.

Tencent hat auch die Tür zur künstlichen Intelligenz weit aufgestoßen. Mit eigenen Forschungsabteilungen in China und den USA integrieren Mitarbeiter aktiv KI in die verschiedenen Online-Services des Unternehmens. Dabei konzentriert sich Tencent sowohl auf grundlegende Forschung als auch auf die Entwicklung von Anwendungen in Bereichen wie personalisiertem Einkaufen, Gesundheitswesen und Robotik. Das Unternehmen investiert zudem in Startups, die künstliche Intelligenz in Roboter und Fahrzeuge integrieren.

Samsung: Innovator in Smartphones, Haushaltsgeräten und Robotik

Samsung ist weltweit bekannt für die Entwicklung und Produktion von Fernsehern sowie mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets. Doch die Aktivitäten des südkoreanischen Technologiekonzerns erstrecken sich über diese Bereiche hinaus. Samsung hat weltweit Forschungszentren für künstliche Intelligenz etabliert, um auch in diesem Bereich an der Spitze zu stehen.

Die Verantwortlichen von Samsung Electronics betonen seit Jahren die zentrale Bedeutung von KI in ihrem Geschäftsmodell. Das Unternehmen konzentriert sich dabei auf Deep Learning und Robotik und integriert diese Innovationen in zahlreiche Produkte wie Saugroboter und Produktionsanlagen in Fabriken.

Samsung ist auch im Bereich Verteidigung aktiv. Sie haben den weltweit ersten vollautomatischen Kampfroboter entwickelt, der mit Kameras, Wärme- und Bewegungssensoren ausgestattet ist. Dies birgt potenzielle Risiken für den Einsatz bei Menschen. Der SGR-A1 von Samsung wird bereits für militärische Zwecke genutzt: In der demilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea überwacht er den Grenzbereich.