Frankreich setzt bei Olympia auf Künstliche Intelligenz

Für die Sicherheit der Olympischen Spiele in Paris setzt Frankreich verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI). Bei einem Großereignis wie der Olympiade, das Milliarden-Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen erfordert, spielt KI eine entscheidende Rolle.

Nationale Gesetzgebung und KI-gestützte Überwachung

Das französische Parlament hat frühzeitig eine nationale Gesetzgebung eingeführt, die den Einsatz von KI-gestützter Videoüberwachung für die Olympischen Spiele erlaubt. Diese Entscheidung fiel trotz erwarteten Widerstands und Unsicherheiten bezüglich zukünftiger EU-Regulierungen. Ziel der KI-Überwachung ist es, abnormales Verhalten und potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Trainierte Algorithmen analysieren dabei in Echtzeit die Videobilder.

Technische Implementierung und Tests

Die KI-Systeme wurden bereits bei verschiedenen Großveranstaltungen, wie einem Depeche Mode-Konzert, umfangreich getestet. Die Algorithmen sind darauf ausgelegt, bestimmte vordefinierte Ereignisse wie große Menschenmengen, verlassene Gegenstände oder das Vorhandensein von Waffen zu erkennen und entsprechende Warnungen auszusenden. Vier Unternehmen, darunter Orange Business, Videtics, ChapsVision und Wintics, haben spezielle KI-Software für die Spiele entwickelt.

Kritische Stimmen und Datenschutzbedenken

Kritiker wie Katia Roux von Amnesty International Frankreich betonen, dass KI-Überwachungssysteme technisch leicht für Gesichtserkennung konfiguriert werden könnten, was gegen EU-Recht verstößt. Um diese Bedenken zu adressieren, wurde ein Ausschuss gegründet, der die Anwendung der KI während der Spiele überwachen soll.

Breite Anwendung der KI

Neben der Überwachung im öffentlichen Raum soll KI auch bei der Abwehr von Cyber-Angriffen auf kritische Infrastrukturen helfen. Die Anzahl der Cyber-Angriffe bei Großveranstaltungen ist immens, wie die 450 Millionen Cyber-Attacken bei den letzten Sommerspielen in Tokio zeigen. Spezialisierte KI-Algorithmen sollen dabei helfen, gefährliche Angriffe frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.

Einbindung in den Sport

Auch Athleten und Teams nutzen KI zur Vorbereitung und für fairere Wettkampfbewertungen. Systeme zur Erkennung von Online-Missbrauch und zur objektiveren Bewertung sportlicher Leistungen sind bereits im Einsatz. Beispielsweise hat der Internationale Turnerbund ein Judging Support System für Turngeräte entwickelt, und das US-amerikanische Surfer-Team verwendet KI zur Analyse von Wellen- und Wassermustern.

Zukunftsperspektiven

Die Olympischen Spiele dienen häufig als Plattform für die Präsentation modernster Technologie. Der IT-Gigant Intel und das IOC versprechen innovative KI-Erlebnisse für Zuschauer und Organisatoren. Die KI-Plattformen sollen unter anderem eine hochauflösende und latenzarme Videobearbeitung ermöglichen. Dabei wird auch die IT-Sicherheitsstrategie mit der Trennung von Netzwerksegmenten berücksichtigt, um Angriffe auf kritische Systeme zu verhindern.

Insgesamt zeigt sich, dass KI eine zentrale Rolle bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris spielen wird, sowohl in Bezug auf die Sicherheit als auch auf die sportliche Fairness und das Zuschauererlebnis.

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