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Die Schwarz Gruppe, vertreten durch ihre IT-Tochter Schwarz Digits, und die Deutsche Bahn AG haben auf dem Digital-Gipfel 2024 die Gründung von DataHub Europe verkündet – eine Plattform, die auf die Entwicklung und Förderung leistungsstarker, vertrauenswürdiger und regelkonformer Künstlicher Intelligenz (KI) in Europa abzielt. Diese Plattform soll als Katalysator für Innovationen dienen und die digitale Souveränität sowie Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken. Unternehmen, der öffentliche Sektor und wissenschaftliche Einrichtungen erhalten die Möglichkeit, KI-Modelle in einer sicheren Umgebung zu trainieren und spezifische Lösungen für verschiedene Geschäftsanwendungen zu entwickeln.
Ein Ökosystem für europäische KI-Souveränität
Die Grundidee hinter dem DataHub Europe ist die Schaffung einer vertrauenswürdigen Infrastruktur für die Entwicklung von KI-Modellen, die den hohen europäischen Standards in puncto Datenschutz und rechtlicher Regelkonformität entsprechen. Die Plattform soll Daten aus verschiedenen Branchen wie der Industrie, den Medien und der Wissenschaft bündeln, aufbereiten und kuratieren. Dadurch wird eine Grundlage für Unternehmen geschaffen, um auf hochqualitative Daten zuzugreifen, die zur Verbesserung und Weiterentwicklung von KI-Anwendungen genutzt werden können.
Diese Initiative ist von entscheidender Bedeutung für die Stärkung der digitalen Souveränität Europas. Bislang haben viele europäische Unternehmen mit dem Problem gekämpft, dass große Datenmengen für das Training von KI-Modellen vorwiegend in den USA und China gesammelt und genutzt werden. Mit dem DataHub Europe soll sich dies ändern: Die Plattform bietet eine europäische Alternative, die den Zugang zu sicheren Daten gewährleistet und gleichzeitig die Einhaltung strenger Datenschutzbestimmungen, wie der DSGVO, sicherstellt.
Die Rolle der Partner
Neben der Schwarz Gruppe und der Deutschen Bahn AG sind zahlreiche weitere Partner in dieses Vorhaben involviert, darunter bekannte Technologieunternehmen, wissenschaftliche Institutionen und Medienhäuser. Zu den prominentesten Partnern zählen Aleph Alpha, STACKIT, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie die Technische Universität Darmstadt mit ihrem KI-Zentrum hessian.AI. Zudem liefern Medienunternehmen wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Wirtschaftswoche wertvolle Daten, die das Training und die Evaluierung von KI-Modellen unterstützen. Für das Training der KI – Modelle wurden auch Datenverarbeitungswerkzeuge genutzt, die von den Experten der TU Darmstadt im Rahmen der Initiative Occiglot entwickelt wurden. Das Pre-Training der Modelle fand auf dem KI-Supercomputer „fortytwo“ von hessian.AI statt.
Die Besonderheit liegt in der souveränen Nutzung und Kontrolle der Daten. Rechteinhaber, wie die Medienpartner, behalten die volle Hoheit über ihre Daten und können sicher sein, dass diese nur im Rahmen klar definierter Regeln verwendet werden.
Technische Grundlagen und KI-Kategorien
Die technische Umsetzung des DataHub Europe basiert auf einer hochmodernen Infrastruktur, die auf den Cloud-Diensten von STACKIT, der cloudbasierten Rechenzentrumsplattform der Schwarz Gruppe, aufbaut. Diese Rechenzentren befinden sich in Deutschland und garantieren, dass die Daten zu keinem Zeitpunkt den europäischen Rechtsraum verlassen. In dieser sicheren Umgebung werden mehrere Kategorien von KI-Technologien eingesetzt, um maßgeschneiderte Lösungen für die Partner zu entwickeln.
1. Supervised Learning (Überwachtes Lernen)
Beim überwachten Lernen handelt es sich um eine zentrale Methode des KI-Trainings, bei der Modelle auf Basis von annotierten Daten trainiert werden. Diese Methode ist besonders wichtig für Anwendungen wie die Automatisierung von Geschäftsprozessen oder die Prüfung von Abläufen, wie es bei AuditGPT der Fall ist. Hier werden Daten von menschlichen Experten markiert und den KI-Systemen zur Verfügung gestellt, um Modelle zu trainieren, die anschließend wiederkehrende Aufgaben übernehmen können.
2. Natural Language Processing (NLP)
Eine weitere relevante KI-Kategorie ist das Natural Language Processing, das in Anwendungen wie AuditGPT eingesetzt wird. Diese Technologie ermöglicht es KI-Systemen, menschliche Sprache zu verstehen und zu verarbeiten. Dies wird bei der Erstellung von Berichten genutzt, die aus verschiedenen Datenquellen zusammengestellt werden. NLP-Modelle erleichtern die Arbeit durch automatische Generierung und Analyse von Texten, was insbesondere bei der Revision von Unternehmensprozessen nützlich ist.
3. Federated Learning (Föderiertes Lernen)
Da Datenschutz in Europa eine zentrale Rolle spielt, wird das föderierte Lernen im DataHub Europe eine bedeutende Rolle einnehmen. Diese Technik ermöglicht es, KI-Modelle zu trainieren, ohne dass die Daten selbst das Unternehmen oder die Institution verlassen. Dies bedeutet, dass Unternehmen ihre Daten lokal behalten können und nur die trainierten Modelle über die Plattform ausgetauscht werden. Damit wird sowohl die Datensouveränität gewahrt als auch der Austausch von Know-how gefördert.
4. Reinforcement Learning (Bestärkendes Lernen)
Auch das bestärkende Lernen wird innerhalb der Plattform genutzt, insbesondere bei Anwendungen, die auf kontinuierlichem Feedback basieren, wie etwa die Optimierung von Betriebsprozessen im Bahnwesen. Bei dieser Methode lernen KI-Systeme durch den ständigen Abgleich ihrer Aktionen mit den daraus resultierenden Ergebnissen und verbessern so schrittweise ihre Leistung.
Konkreter Nutzen der KI-Technologie
Der größte Vorteil des DataHub Europe liegt in seiner Fähigkeit, Unternehmen und öffentlichen Institutionen Zugang zu sicheren, europäischen Daten zu ermöglichen, um leistungsfähige KI-Anwendungen zu entwickeln. Ein Beispiel ist die Anwendung AuditGPT, die bereits bei der Deutschen Bahn AG und der Schwarz Gruppe pilotiert wird. Diese Anwendung nutzt KI, um die Revisionsarbeit effizienter zu gestalten, indem Prüfberichte automatisiert erstellt und damit Mitarbeitende entlastet werden.
Auch in der Verwaltung und im Bahnbetrieb bietet die KI-Technologie der Plattform großes Potenzial zur Effizienzsteigerung. Durch die Automatisierung und Optimierung von Abläufen können Ressourcen freigesetzt und die Produktivität erhöht werden – ohne dabei die rechtlichen Vorgaben zu verletzen. Gleichzeitig trägt der DataHub Europe zur Wettbewerbsfähigkeit Europas im globalen KI-Wettbewerb bei, indem er eine vertrauenswürdige, souveräne und europäische Alternative zu bestehenden Plattformen aus den USA oder China bietet.
Fazit: Ein Meilenstein für Europas digitale Souveränität
Der DataHub Europe markiert einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zu einer souveränen europäischen KI-Strategie. Durch die Kooperation führender Unternehmen und Institutionen schafft die Plattform eine sichere und transparente Umgebung für die Entwicklung und Nutzung von KI. Die Kombination aus modernster Technologie, strikter Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und souveräner Datenkontrolle macht den DataHub Europe zu einem Modell für zukünftige KI-Plattformen in Europa.
Einfache Erklärung für alle
Der Artikel beschreibt die Gründung einer neuen Plattform in Europa namens DataHub Europe. Diese Plattform wird von großen Unternehmen wie der Deutschen Bahn und Schwarz Digits betrieben und hilft dabei, Künstliche Intelligenz (KI) sicher zu entwickeln. Hierbei werden Daten gesammelt, die Unternehmen dann verwenden können, um ihre KI-Programme besser zu machen. Es geht vor allem darum, dass die Daten sicher sind und nicht gegen europäische Gesetze verstoßen. Ziel ist es, dass Europa eigene KI-Technologien hat, die mit der Konkurrenz aus den USA und China mithalten können.
Quellen:
- https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Schwarz-Digits-und-DB-verkuenden-Gruendung-des-DataHub-Europe-13109540
- https://schwarz-digits.de/presse/archiv/2024/schwarz-digits-und-deutsche-bahn-verkuenden-gruendung-des-datahub-europe-mit-starken-medien-und-ki-partnern
- https://www.tu-darmstadt.de/universitaet/aktuelles_meldungen/einzelansicht_477184.de.jsp
- https://hessian.ai/de/